Homosexualität in ungarn wien
Name: Lea Sophie Greub Geburtsjahr: Wohnort: Berlin Webite: www.
Homosexualität in ungarn: einblick in die aktuelle situation, analysiert von wien
Zu den jungen queeren Menschen, die Sie in der Serie »Out of the closet« porträtieren, gehört das Erotikmodel Kevin. Er ist aus Ungarn nach Wien geflohen. Kevin lebt schon ziemlich lange offen schwul. Kevin sprach von 30 Stichen. Er erlitt Verletzungen am Torso und im Gesicht.
Als er eine Anzeige aufgeben wollte, hat die Polizei nur gesagt, dass er nicht hätte Händchen halten sollen. Warum haben Sie sich für Ungarn als Rechercheland entschieden? Sie hat wie Kevin ihr Heimatland verlassen. Daraufhin habe ich begonnen, zu recherchieren. In Berlin bin ich mittlerweile mehreren Menschen begegnet, die aus Ungarn geflohen sind, weil sie die Diskriminierung und die Einschränkungen nicht mehr ausgehalten haben.
Wie hat sich die Situation in den vergangenen Jahren verändert? Stück für Stück werden den Menschen Rechte genommen. Das bedeutet, dass sich die Betroffenen bei jeder Passkontrolle offenbaren müssen. Das führt ganz oft zu Diskriminierung und unschönen Kommentaren, zum Beispiel an Eingängen von Clubs.
Sie hat es nicht mehr ertragen, nicht sie selbst sein zu können. Wie steht die ungarische Gesellschaft dazu? Teile der ungarischen Gesellschaft, die der queeren Community ohnehin abgeneigt sind, fühlen sich dadurch ermächtigt zu diskriminieren. Es ist gefährlich, in Ungarn schwul, lesbisch oder trans zu sein.
Wie schwer war es, Menschen für Ihr Fotoprojekt zu finden? Die meisten waren beruhigt, weil die Reportage in erster Linie in Deutschland veröffentlicht wird. Tatsächlich musste ich aber zwei Menschen aus meiner Reportage herausnehmen, weil sie Angst hatten, dass meine Reportage Auswirkungen auf ihren Job oder Sozialleben haben könnte.
Sie haben sich mit mir getroffen, im Nachhinein haben sie sich anders entschieden. Die Personen waren noch sehr jung. Sie haben nicht die Aussicht, in nächster Zeit das Land verlassen zu können, weil sie erst noch die Schule beenden müssen. Sie haben vor allem junge Erwachsene fotografiert.
Wie gehen sie mit der Belastung um? Die meisten scherzten über ihre Situation, um das alles zu ertragen. Ich glaube, diese Erlebnisse schmerzen einfach weniger, wenn man sie mit einer gewissen Leichtigkeit nimmt. So machen es viele in Ungarn. Dadurch, dass es die Option, in ein anderes Land zu gehen, gibt, sehen die Menschen einen Ausweg.
In Budapest gibt es die Queer-Bar »Goyla« — »eine Festung mit dicken Stahltüren und Gittern vor den Fenstern«, wie Sie im Begleittext zu Ihren Fotos schreiben.