Grindr gay website wien
Grindr gay website: alternativen für die wiener community
Auf Grindr und Tinder läuft es so: App öffnen, Fotos anschauen, Kurznachrichten schreiben, Treffen vereinbaren. Joel Simkhai rechts ist der Mann hinter Grindr. Die schwule Dating-App sortiert mögliche Partner nach ihrer Entfernung. Tinder vertraut auf ein ähnliches Konzept.
Diese App richtet sich aber an Heteros. Wenn Joel Simkhai jeden Morgen in sein Büro geht, verkauft er Sex. Oder wie er es sagt: Er bringt Menschen zusammen. Hier sitzt Grindr. Kennen Sie nicht? Dann sind Sie nicht schwul. Trotzdem wird die Firma, die eine Applikation für Smartphones programmiert, schon mal Ihre Lebenswelt beeinflusst haben oder die von Kindern, Enkeln oder Cousins.
Im vergangenen Jahrzehnt hat sich das Dating dank Grindr verändert. Hast du schon? Willst du mal? Der US-Talkmaster Conan O'Brien hat gerade für seine Show vor laufender Kamera Tinder ausprobiert. Es führte nicht ganz zu einem Date, aber spätestens seitdem reden auch die Älteren über dieses komische Dating-Ding.
Das sind keine Geheimdienste, sondern Dating-Abkürzungen: Long Term Relationship feste Beziehung , No Strings Attached ohne weitere Verpflichtungen , Down To Fuck Äh, Sex? Erfunden hat diese Art des Aufeinandertreffens Joel Simkhai. Der US-Amerikaner mit israelischen Wurzeln hat vor fünf Jahren die erste Dating-App erdacht, die auf GPS-Daten basiert.
Sie sortiert mögliche Partner nicht nach gemeinsamen Interessen, wie es Partnerbörsen tun, sondern geht danach, wer sich gerade in der Nähe befindet. Eine simple Idee, einfach zu schauen, wer um die Ecke verfügbar ist: Meter entfernt, gut, 1,2 Kilometer, ach, vielleicht doch ein bisschen weit weg.
Wie er darauf gekommen ist, soll Joel Simkhai heute erklären. Sunset Boulevard, Los Angeles. Es sind Klassiker der Schwulenliteratur, "Geschlossener Kreis" von Gore Vidal, "Ein einzelner Mann" von Christopher Isherwood oder "Schwuchteln" von Larry Kramer. Matt, der den ominösen Titel "Quality Manager" trägt, hat sie dort platziert.
Er ist Mitte 20, ein schlanker Mann mit schwarzen Haaren, der damit etwas Hintergrundbildung unter die knapp 30 Angestellten streuen möchte. Der Gründer sitzt normalerweise in einem verglasten Büro rechts um die Ecke. Über seinem Büro steht "0 feet away" - eine Referenz an das Prinzip der Nähe, auf das Grindr seinen Erfolg gründet.
An der Wand hängt das Firmenlogo, ähnlich einer Stammesmaske aus Afrika, angefertigt von einer Künstlerin aus Los Angeles. Die "Vanity Fair" hat es einmal so beschrieben: "eine Mischung aus Vaudeville-Maske und etwas, was Hannibal Lecter tragen würde". Unter diesem Ding würde also Joel Simkhai sitzen, wenn Matt ihn nicht sofort entschuldigt hätte.
Der Jährige musste kurzfristig zu einem Geschäftstermin nach London reisen. Ein paar Tage später ruft er allerdings per Skype an.